Am Freitag, 29. November 2024, 18.30 Uhr
Im Haus Eckstein, Burgstraße 1-3. Im Raum E.01
Die Vertreibung der Juden aus den arabischen Ländern und der
islamische Antisemitismus
Vortrag und Diskussion von und mit Prof. Stephan Grigat
Stephan Grigat ist Professor für Theorien und Kritik des Antisemitismus am Centrum für Antisemitismus- und Rassismusstudien (CARS) der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen in Aachen. Er ist Research Fellow an der Universität Haifa und am London Center for the Study of Contemporary Antisemitism, Autor von „Die Einsamkeit Israels“ (Konkret 2014), Herausgeber von „Kritik des Antisemitismus in der Gegenwart“ (Nomos 2023) und Mitherausgeber von „Erinnern als höchste Form des Vergessens? (Um-)Deutungen des Holocaust und der Historikerstreit 2.0“ (Verbrecher 2023).
Es wäre zu erwarten, dass bei jeder Diskussion über den Konflikt Israels mit seinen arabischen Nachbarn stets auch von der Flucht, Vertreibung und Emigration nahezu aller Juden aus der arabischen Welt die Rede ist. Außerhalb Israels ist diese Geschichte jedoch kaum bekannt. Der Vortrag wird die etwa 900.000 Juden aus den arabischen Staaten und dem Iran in Erinnerung rufen, die nach 1948 ihre Länder verlassen haben, und zeigen, dass die Radikalisierung der arabisch-islamischen Judenfeindschaft vor der israelischen Staatsgründung einsetzte. Die Situation der Juden in den arabischen Gesellschaften wird im Vergleich zur europäischen Situation skizziert, die Bedeutung der arabisch-jüdischen Flüchtlinge für Israel thematisiert, und es wird der Frage nachgegangen, warum das Schicksal der jüdischen Flüchtlinge und Emigranten aus den arabischen Ländern auch in aktuellen Debatten kaum Beachtung findet. Abschließend soll ein Ausblick gegeben werden auf die Annäherung einiger arabischer Staaten an Israel im Rahmen der Abraham Accords.
Voranmeldung erwünscht unter: anmeldungen@gew-nuernberg.de